schmerzhafte Hinterhandschwäche - Ursache unbekannt

Finnleik: Einzug mit 5 Wochen aus 2.Hand
schleichende Entwicklung:  
Im Alter von 26 Monaten erkannte man ganz schwach, dass sich sein Laufverhalten änderte.
Verlauf wurde hier mit Videos festgehalten:
mit 28 Monaten  Video
mit 29 Monaten  Video
mit 30 Monaten  Video
mit 31 Monaten  Video
mit 31 Monaten - die Beine konnte er bewegen mit meiner Hilfe, aber waren zu schwach, um ihn ohne Hilfe richtig zu tragen  Video
mit 32 Monaten  Video
mit 33 Monaten vor der Cortisontherapie  Video
einige Tage nach der Cortisontherapie  Video

Im Alter von 33 Monaten entwickelte sich seine bisher gut erträgliche Hinterhandschwäche (hier nach Bedarf Schmerzmittel und/oder Muskelrelaxans) zu einer
hochgradig schmerzhaften. Man sah eine weitere gravierende Veränderung im Alter von 32 Monaten: die Hinterbeine rutschten seitlich weg.
Dieses seitliche Wegrutschen wurde sehr schnell viel schlimmer und eben auch sehr schmerzhaft. Er zeigte dies deutlich durch sein verändertes Verhalten:
er lies die Ohren hängen, bewegte sich schlagartig kaum noch, drehte seinen Kopf immer in eine Ecke und Gewichtsverlust.
Die TÄ wollte ihn eigentlich sofort einschläfern, aber es gab noch eine Chance mit einer hochsdosierten Cortisontherapie.
Zwar verbesserte sich das Laufverhalten, aber die Schmerzhaftigkeit blieb und so wurde er erlöst :(

Behandlung
° nach Bedarf Schmerzmittel
° nach Bedarf ein Muskelrelaxans

Röntgenbilder nach seiner Einschläferung ergaben keinen schnellen ersichtlichen Grund für die Schmerzhaftikeit

°   seitliche Ansicht
  

°   Ansicht von oben
   
   
Obduktion
Auch hier konnte man nichts finden, was seine Hinterhandschäche, geschweige denn seine Schmerzen, erklären konnte.
Ansonsten war er pathohistologisch unauffällig.

Untersuchung auf Viren bzw deren Antikörper
Hier wurden Antikörper des Kilham rat virus festgestellt.
Dieser Virus hatte aber nichts mit dem Verlauf, der Symptome seine Hinterbeine zu tun.
Bei ihm verlief die Virusinfektion subklinisch (wie in den meisten Fällen bei Ratten lt. der Literatur "Pathology of Laboratory Rodents v.2001).

Kombination von Schmerzmittel und Muskelrelaxans,
Schmerzen und Verspannungen im Bewegungsapparat stehen in einer Wechselbeziehung zueinander, das eine kann das andere nach sich ziehen.
Es schmerzt an einer Stelle oder in einem größeren Bereich; oftmals scheint der ganze Körper weh zu tun. Die Beweglichkeit kann eingeschränkt sein, die
Muskelkraft nachlassen. Es kann zu Kopf- und Bauchschmerzen kommen. Die Halte- und Stützarbeit der Wirbelsäule wird durch das Zusammenspiel
verschiedener Strukturen gewährleistet. Funktioniert ein Teil nicht reibungslos, können auch andere Elemente, vor allem die Muskulatur, in Mitleidenschaft
gezogen werden. Da darüber hinaus das psychische Befinden die Muskelaktivität erheblich beeinflusst, können beispielsweise Stress, Angst und psychische
Belastungen den Spannungszustand der Muskulatur erhöhen. Am Beginn von Kreuz- und Rückenschmerzen stehen in aller Regel Verschleißerscheinungen,
vor allem solche der Bandscheiben. Können sie sich nicht ausreichend oft und lange erholen, verlieren sie an Elastizität und flachen ab. Die veränderten
Größenverhältnisse beeinträchtigen das Gefüge der Wirbelsäule. Die Rückenmuskulatur versucht, das auszugleichen und die Wirbelsäule wieder zu stabilisieren.
Das überlastet die Muskeln, sie verspannen sich und tun weh. Lang anhaltende Muskelschmerzen führen wiederum zu Muskelverspannungen. Bei einer
Anspannung, die lange anhält oder besonders stark ist, ist die Durchblutung der Muskeln vermindert. Durch den Sauerstoffmangel entstehen Stoffwechselprodukte, die den Schmerz verstärken können.
www.stiftung-warentest.de

interessanter Link: Degenerative Myelopathy in Three Strains of Aging Rats (vet.sagepub.com/content/13/5/321.full.pdf)
The syndrome is usually associated with aging since the paralysis has been seen only in rats more than 2 years old.
Along with paralysis, severe atrophy of skeletal muscle in the posterior part of the body also has been seen.
The cause and pathogenesis are unknown. Some rats had tumors in the spinal cord or canal that could have caused paralysis whilst others had large pituitary tumors.
However, in most rats, no specific cause could be found.
All rats had grossly obvious atrophy of the loin and hind legs
The fact that muscle atrophy is seen only in animals with some degree of paresis or paralysis tends to support this. All rats with muscle atrophy
had severe cord and nerve root lesions. Also, many animals with advanced disease had obvious urinary incontinence, and some had enlarged urinary
bladders at time of death.

interessanter Link: Changes in the Nervous System and Musculature of Old Rats (http://vet.sagepub.com/content/8/4/320.full.pdf)
All animals were autopsied, and various organs were taken for histological examination. In addition to the changes in the nervous system and
musculature, the main pathological conditions observed were nephrosis, adenoma of the pituitary gland, periarteritis nodosa, and, in the females, mammary adenomas
... rats showed posterior paralysis, whereas others, without exhibiting obvious signs of paralysis, had difficulty in using their hind legs.
The hind legs of some animals, when compared with those of young rats, were thin, owing to an apparent reduction in the amount of muscular tissue.
Obvious macroscopic changes were not observed in the nervous system or skeletal musculature, except for atrophy of the musculature of the hind legs
in some rats. Histologically, there were lesions in the central and peripheral nervous system as well as in the musculature.
Changes were obvious in the musculature of the hind legs of all rats examined, whereas the muscles of the front legs showed no change in eight animals
and only slight changes in the remaining 16 animals.