Es deutete alles auf eine Schädigung des Kleinhirns und/oder
Rückenmarks hin und leider wurde innerhalb von 10 Tagen nach dem
ersten
Anzeichen einer Ataxie sein Zustand immer schlechter. Die Lähmung
"kroch" sozusagen von hinten nach vorne. Am 12. Tag konnte er sich
kaum noch bewegen,
geschweige denn vernünftig fressen....es blieb nur eines, ihn zu
erlösen.
Video
(am 8 Tag enstanden: trotz der fortschreitenden
Lähmung/Schwäche kam er noch alleine gut zurecht)
Es kommen hier verschiedenen Ursachen in
Betracht, wie Virus (z.B. Borna-Virus), Vergiftungen ,Hirntumore usw.
Da es mich doch sehr interessierte, was zu diesem Krankheitsverluaf
geführt haben könnte, wurde direkt nach dem Einschläfern
Blut mittels
einer Herzpunktion und steriler Urin mittels einer Blasenpunktion
genommen und zur Untersuchung auf Borna-Virus eingschickt (UNI Giessen).
Der Körper wurde in ein anderes Institut zur Obduktion gegeben.
Virologischer
Befund:
Antikörper gegen Virus der Borna'schen Krankheit (BDV) waren in
der indirekten Immunfluoreszenz nicht nachweisbar <1:5
Obduktionsbefund:
Sektion lass ich hier weg
Bei der histologischen Untersuchung
fand sich im Gehirn und Rückenmark ein nicht eindeutig
klassifizierbares, invasiv wachsendes, malignes
Blastom. In der Lunge lagen eine hochgradige, akute
Stauungshyperämie, ein mittelgradiges, alveoläres Ödem
und eine gering- bis mittelgradige,
multifokale, subintimale Verkalkung arterieller Gefäße vor.
Die Leber zeigte eine gering- bis mittelgradige, gemischttropfige,
geringgradige
peripher akzentuierte Verfettung sowie eine geringgradige Anisokaryose
der Hepatozyten. In der Niere lag eine fokal, chronische,
interstitielle,
lymphozytär-plasmazelluläre Nephritis vor. In der Milz fand
sich eine mittelgradige, akute Stauungshyperämie. Haut, Herz,
Dünndarm, Dickdarm
und Hypophyse waren ohne besonderen Befund.
Beurteilung: die Erkrankungsursache des euthanasierten Tieres besteht
in einem nicht eindeutig klassifizierbaren, invasiv wachsenden,
malignen
Blastom in Gehirn und Rückenmark. Aufgrund des Fehlens von
Tumorzellen in anderen Organen ist von einer primär
intrakraniellen Neoplasie
auszugehen. Sichere Hinweise auf infektiöse Erkrankungen haben
sich nicht ergeben.
Bedanken tue ich mich hier für die
Hilfe/Unterstützung beim Institut für Virologie im
Fachbereich Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Uni Giessen!
Und sowieso bei meiner Tierärztin Frau Gercke, die mich in all
meinen Querdenkereien unterstützt und immer ein Ohr für mich
hat, ganz ausser
Frage steht ihr medizinisches Können :-)