bestätigter Verdacht auf Hypophysentumor
Alter & Herkunft der Ratte:

Luis wurde mit 6 Monaten vor dem Tierheim mit all seinen "Geschwistern" ausgesetzt. Ganze 8 Monate hat er im Tierheim verbracht.
Dann habe ich ihn und 6 seiner "Geschwister" aus dem Tierheim geholt. 19 Monate hat er bei mir gelebt . Mit 33 Monaten musste er aufgrund neurologischer
Symptome eingeschläfert werden.

erste Auffälligkeiten: 
mit 2,5 Jahren waren erste Auffälligkeiten zu sehen ->  neurogene Harnblasenfunktionsstörungen /Inkontinenz ; er lief praktisch "aus", hauptsächlich bei Aufregung.

Auf dem Foto erkennt man seine Urinspur. Wenn er auf meinem Bein saß, war dieses innerhalb kurzes Zeit durchtränkt (läßt sich durch die Ursachen im Befund erklären).

Dann änderte sich das Fressverhalten, er fraß häufiger ohne die Vorderpfoten zu benutzen; ließ Futter aus den Pfoten fallen, was auf fehlende Feinmotorik hin gedeutet hat.
Ab und an war eine Adduktion der Vorder- und Hinterpfoten zu erkennen. Alles typisch für z.B. Hypophysenadenome.
Durch die vielen Erfahrungen ahnten wir, was hier vorlag und dass dies seine baldige Einschläferung bedeuten konnte.
Er musste eingeschläfert werden, weil er nicht mehr fähig war, zu fressen und auch Unwohlsein hinzu kam.
Video 1
Video 2





Befund:
Erkrankungsursache bestand in einem Tumor der Hypophyse sowie degenarativen Veränderungen des Spinalnervs, des Plexus brachialis und der weißen Substanz des Rückenmarks.
Nebenbefund: Duktektasie im Mammagewebe
Die klinischen Erscheinungen entstehen auf Grund ihres expansiven Wachtums durch Kompression des Gehirns mit konsekutiven zentralnervösen Störungen.

Mehr über neurologische Symptome hier.

Info Net
Hypophysenadenom - Tierart
Häufig bei Hund, Pferd und Ratte, seltener bei der Katze.
Definition
Benigner Tumor von Zellen der Adenohypophyse ausgehend. Da das Diaphragma sellae bei der Ratte nicht durchgängig ist, kann der Tumor nach dorsal ins Gehirn wachsen.
Das Diaphragma sellae ist der Anteil der Dura mater an der Hirnbasis, der die Sella turcica überspannt und damit die Hypophyse von den basalen Hirnanteilen abtrennt.
Quelle: http://www.animalpatho.org/olecture/organzentrierte_pathologie_lo.html?uname=/vetpath/ozp&show=814&module_id=11869


Quelle-Foto: Praktikum Allgemeine Zoologie von  Charles F. Lytle / John R. Meyer


Das Kleinhirn (Cerebellum) ist ein Teil des Gehirns von Wirbeltieren, der sich dem Hirnstamm hinten auflagert und sich unterhalb der Okzipitallappen des
Großhirns in der hinteren Schädelgrube befindet. Zusammen mit dem verlängerten Rückenmark (Myelencephalon) und der Brücke (Pons) bildet es das
Rautenhirn (Rhombencephalon). Brücke und Kleinhirn werden als Hinterhirn (Metencephalon) zusammengefasst.

Das Kleinhirn erfüllt wichtige Aufgaben bei der Steuerung der Motorik: es ist zuständig für Koordination, Feinabstimmung, unbewusste Planung und das
Erlernen von Bewegungsabläufen. Zudem wird ihm neuerdings auch eine Rolle bei zahlreichen höheren kognitiven Prozessen zugeschrieben.
Die Aufgabe des Kleinhirns ist vor allem eine Feinabstimmung der Motorik, sprich eine Hemmung überschwänglicher „Grobmotorik“.

Bei einer Schädigung oder Funktionsstörung des Kleinhirns können je nach Lage und Ausdehnung des betroffenen Areals eine Reihe von charakteristischen
Symptomen auftreten. Die allgemeinste Bezeichnung und Oberbegriff für die meisten Kleinhirnsymptome ist die Ataxie.
Im Einzelnen können vorliegen:
bei Läsionen des Vestibulocerebellums
durch Störung der Koordination der Augenbewegung ein Nystagmus
durch mangelnde Stützmotorik eine Rumpfataxie, die Unfähigkeit, die für das Stehen und Sitzen nötigen unbewussten Korrekturbewegungen der
Rumpfmuskulatur ausreichend durchzuführen;
bei Läsion der medianen (vermalen) Zone des Spinocerebellums
eine Stand- und Gangataxie, ein unsicherer, wankender Stand und Gang.
bei Läsion der intermediären oder paravermalen Zone des Spinocerebellums
steht die mangelnde Kontrolle und Koordination der Bewegungsdurchführung im Vordergrund, was sich durch eine Reihe von Symptomen äußert:
Störungen der Zielmotorik: Bei Hypermetrie über das Ziel hinausschießende bzw. bei Dysmetrie am Ziel vorbei treffende Bewegungen.
Die Unfähigkeit, schnell nacheinander und abwechselnd antagonistische Bewegungen durchzuführen, bezeichnet man als Dysdiadochokinese.
Quelle: Wikipedia


Links über Hypophysentumor mit Fotos::
http://ratguide.com/health/neoplasia/pituitary_tumor.php
http://ratguide.com/health/figures/pituitary_anatomy_figure_2.php
http://ratguide.com/health/figures/pituitary_anatomy_figure_1.php