FellnasenBande
OP mit Injektionsnarkose

 
Wie ich mit den frisch operierten Ratzen umgehe, auf was ich achte usw. Stand 2004
-> Wenn man die Ratte nach einer OP abholt, sollte sie schon eigenermaßen wach sein, sonst sollte sie der
     TA
nur herausgeben, wenn der Tierhalter aufgeklärt wurde und Erfahrungen diesbezüglich hat.
-> Als "Aufwachkäfig" habe ich einen extra Käfig oder Transportbox mit einer kleinen Grundfläche
.
    Dieser ist mit Zeitung und sauberen Stoff/Wolltüchern ausgelegt. Es befndet sich nichts
weiteres darin, da
    Häuser und andere Gegenstände zu Unfällen/Verletzungen führen können.
Die Fläche des Käfigs wird auch
    von der Ratte genutzt, 
indem sie nun versucht, ganz aus der Narkose durch noch unbeholfenes Laufen 
    herauszukommen.

    Video, kurz nach der Injektionsnarkose ... dieser Zustand kann länger andauern, was man hier
     nicht gut sehen kann, noch gibt es keinen Augenreflex und wenn in diesem Zustand Häuser da wären,
     könnten Unfälle/Verletzungen passieren. Die Ratte sollte sich auch bewegen
!!

!! Einige TÄ sagen immer noch, dass man die dösende Ratte auf
eine Wärmeflasche legen soll, aber dies kann
    ihr Todesurteil bedeuten (Hitzestau, Kreislaufzusammenbruch,...). 
Andererseits kann ebenfalls eine
   Unterkühlung zum plötzlichem Tod führen. !!
!! Ratten sind besonders anfällig für
einen Temperaturverlust (normale Temperaturregelung durch Narkotika
   gedämpft und zusätzlich verlieren die
Ratten über die verhältnismäßig große Körperoberfläche im Vergleich
   zu ihrem Gewicht viel Wärme.)
!!
!! Alarmzeichen sind  z.B. starre, weite Pupillen ohne Pupillarreaktion, eine zunehmende Zyanose der
   sichtbaren Schleimhäute, flache Atmung .
  !!

Solange die Ratte noch nicht 100%-ig aus der Narkose raus ist:
° in kurzen Abständen Überprüfung die Augenreflexe
(reflexartiger Lidschlag, beim Berühren der Wimpern)
° Überprüfung, ob die Ratte auf Ansprache reagiert

Wenn es zu einem plötzlichen Kreislaufzusammenbruch kommt
, dann wird sofort der Körper vorsichtig
gerubbelt, um den Kreislauf anzuregen...wenn Effortil griffbereit steht, dann die Lippen damit benetzen. Ratte warm einpacken und ab zum nächstliegenden Tierarzt. Hier ist höchste Eile geboten!!

Ich gebe immer alle 30 bis 40min spezielle Augentropfen, damit nicht die Gefahr der Austrockung der Augen 
besteht. Wenn die Ratte starke Schwierigkeiten hat, aus der Narkose endgültig "aufzuwachen", sollte der TA 
angerufen, besser noch, aufgesucht werden. Solange die Ratte mit dem Aufwachen kämpft, ist sie weder fähig
zu fressen noch zu trinken; deshalb stelle ich auch keine Wassernäpfe in den Käfig, da die Ratte eher den Napf
umkippt und sie dadurch unnötig nass werden kann (Gurkenstückchen sind besser). 
Erst wenn die Ratte wirklich da ist, also auf Ansprechen reagiert, evtl. auch schon Leckerlie annimmt, 
lasse ich sie in Ruhe bzw. schlafen. 


 
Ich habe ganz gut Erfahrungen damit gemacht, mindestens
3 Tage dem Ratz ein Schmerzmittel (vom TA!) zu geben.

 
Achtung: viele Ratten reagieren auf das Nahtmaterial mit Wundheilungsstörungen
-> Wundwasser, Abszesse
Die Naht und das umliegende OP-Feld muß täglich kontrolliert werden.
Treten Veränderungen
auf, muß der TA wieder aufgesucht werden.

Wieder zurück zu seinem Rudel:
spästetens nach einem halben Tag setze ich die Ratte zu ihrem Rudel, nachdem vorsichtig 
"angestestet" wird, ob ihr Rudel sie ohne Probleme wieder aufnimmt; viele Ratten haben Probleme
damit, wenn eine Ratte mit "krankhaftem" Körpergeruch (meist durch Abbau von Medikamenten,
kann man als Mensch auch riechen) wieder ins Rudel kommt, egal wie gut sie sich vorher verstanden haben.


 
Anfällig für Narkoseprobleme (Injektion!) sind besonders dickere Ratten, da das Fettgewebe
den Wirkstoff speichern kann und nach der OP, wenn der Ratz schon am Aufwachen ist, wieder
 freigesetzt wird,  wodurch die Ratte in Narkose zurückfallen und gefährdet werden kann.

  Da meine TÄ jetzt Inhalationsnarkose verwendet, kann ich hier keine neuen
Erfahrungen berichten. Jedoch lasse ich alle Ratten, egal wie alt oder krank, mit
Inhalation operieren. Es kam nie zu Problemen und sie waren nach der OP alle
wieder sofort ansprechbar.

 


 
 
 
 
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