Magen-Darmlähmung
Alter & Herkunft der Ratte: 8 Wochen alter  früh-kastrierter Rattenbock aus dem Tierheim Berlin

Carusso
erste Auffälligkeiten im Alter von 26 Monaten:  akute Symptomatik innerhalb eines Tages:
° starke Schmerzsymptomatik;
° Hinterbeine werden extrem verdreht;

Tierärtzliche Untersuchung
Der Rattenbock bekam zuerst ein starkes Schmerzmittel gespritzt und wurde dann abgetastet. Dann wurde er in Sedation geröngt.
Nach dem Anschauen des RBs durfte er mehr aufwachen. Es bestand hier die Verdachtsdiagnose einer Magen- und/oder Darmlähmung; es wurde nichts verdaut
und es wurde nicht weiter in den Darm transportiert, denn dieser war komplett leer und der Magen zeigte später bei der Obduktion an einigen Stellen starkeVerdünnung
der Magenwand (hätte irgendwann reissen können).




Fallbeispiel Charlie

Aus dem Net
Eine Magenlähmung (Gastroparese oder Magenatonie) wird durch den Spannungsverlust der Magenmuskulatur verursacht. Die Muskulatur
ist nicht mehr oder nur noch unzureichend in der Lage, den Nahrungsbrei zu durchmischen und in Richtung Magenausgang zu bewegen, denn die
dazu nötigen unwillkürlichen Bewegungen, die Magenmotilität, fehlen. Daraufhin kommt es zu einer Entleerungsstörung, die sich besonders bei
fester Nahrung zeigt.
Es werden eine akute und eine chronische Magenlähmung unterschieden.
Eine akute Magenlähmung macht sich als vollständige Lähmung bemerkbar. In solchen Fällen ist die Magenbewegung völlig eingestellt.
Der Magen ruht. Bei einer chronischen Magenlähmung dagegen handelt es sich meistens nur um eine verminderte Spannung der Muskulatur,
wodurch die Nahrung zwar in den Dünndarm transportiert wird, aber das nur sehr langsam.
Als Folge einer Erschlaffung oder Lähmung der Magenmuskulatur kann der Magen sich
über das normale Maß hinaus erweitern.
Diese außergewöhnliche Magendehnung kann akut auftreten und wieder verschwinden, aber auch chronisch werden.
Verbunden mit der Magenlähmung ist häufig eine gesteigerte Magensaftabsonderung. Dies kann zu einem "Überlauferbrechen" führen (Ratten
können zwar nichts aus dem Magen erbrechen, aber sie können genauso einen Brechreiz und Übelkeit bekommen)
. Da der Speisebrei gar nicht oder nur
sehr langsam fortbewegt wird, entsteht im Laufe der Zeit eine Stauung. Besonders, wenn inzwischen wieder eine weitere Mahlzeit hinzugekommen
ist, obwohl der Magen noch nicht von der vorigen befreit wurde.

Völlegefühl, Übelkeit, Schmerzen:  Wegen der Nahrungsstauung empfindet der Betroffene oft eine verfrühte Sättigung, die mit einem
unangenehmen Völlegefühl einhergeht. Übelkeit, Reflux und Oberbauchschmerzen sind weitere Symptome der gestörten Magenentleerung.
Typisch ist das späte Einsetzen der Schmerzen nach einer Mahlzeit. Es können dabei bis zu 5 Stunden vergehen, bevor der Betroffene etwas spürt.

http://www.medizinfo.de/gastro/magen/magenlaehmung.shtml

Mögliche Ursachen einer Magenentleerungsstörung sind u.a. Schädigungen der den Magen versorgenden Nerven, z.B. nach einer Operation oder
als Folge eines langjährigen Diabetes mellitus. Weitere Faktoren, die zu einer Verzögerung der Magenentleerung führen können, sind  höheres
Lebensalter, Stress und körperliche Schmerzen. Darüberhinaus können zahlreiche Erkrankungen zu einer klinisch relevanten Verzögerung der
Magenentleerung führen. Hierzu gehören neben dem Diabetes mellitus Erkrankungen wie z.B. die progressive Muskeldystrophie Duchenne, die
progressive systemische Sklerodermie, unspezifische virale Infektionen sowie Durchblutungsstörungen, Entzündungen oder bösartige Neubildungen
im Bereich des Gastrointestinaltraktes.
http://www.gastroenterologie.uni-hd.de/magen/gastroparese.php

Ein lähmender Darmverschluss lässt die Darmbewegung (Peristaltik) plötzlich abbrechen. Der Darminhalt kann aufgrund der Darmlähmung nicht mehr in Richtung Enddarm befördert werden.
Wie beim mechanischen Darmverschluss können die im Darminhalt enthaltenen Keime die Darmwand durchwandern. Sie gelangen in die Bauchhöhle und führen zu einer Bauchfellentzündung.
Es kommt zu einem so genannten akuten Bauch (akutes Abdomen). Umgekehrt kann auch eine bestehende Bauchfellentzündung zu einem lähmenden Darmverschluss führen. Rasch eintretende (akute)
und lang anhaltende (chronische) entzündliche Prozesse der Bauchorgane können sich durch die Wandschädigung des betroffenen Organs auf den Bauchraum ausdehnen und auch hier eine schwere
entzündliche Reaktion des Bauchraums beziehungsweise des Bauchfells (Peritonitis) hervorrufen. Unabhängig von der Ursache einer Peritonitis entsteht als Folge der Bauchfellentzündung ein lähmender
Darmverschluss (paralytischer Ileus). Die Darmschlingen sind nicht mehr in Lage, Darminhalt weiterzubewegen.
Besonders entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen führen dabei über die Bauchfellentzündung zu einem lähmenden Darmverschluss:

    Ein durchbrochenes Magen- oder Dünndarmgeschwür (perforiertes Ulcus ventriculi oder Ulcus duodeni)
    Gallenblasenentzündung (akute Cholezystitis)
    Bauchspeicheldrüsenentzündung (akute Pankreatitis)
    durchbrochene Entzündung einer Darmausstülpung (perforierte Divertikulitis)
    gefährliche Komplikation einer Colitis ulcerosa (toxisches Megakolon)
    ansteckende Magen-Darm-Entzündung (akute infektiöse Gastroenteritis)
    Blinddarmentzündung (akute Appendizitis)

Abgesehen von entzündlichen Erkrankungen kann auch der Verschluss einer der wichtigsten Baucharterien für einen lähmenden Darmverschluss verantwortlich sein.
http://www.gesundheit.de/krankheiten/magen-darm/darmverschluss/laehmender-darmverschluss-paralytischer-ileus