Verdacht auf Magen- Darmlähmung
Alter & Herkunft der Ratte: 10 Wochen alter (später kastrierter) Rattenbock aus einem Notfall

Charlie
erste Auffälligkeiten im Alter von 24 Monaten:  akute Symptomatik innerhalb eines Tages:
° starke Übelkeit, Brecheiz verbunden mit starkem Würgen & Speicheln;
° starke Schmerzen;
° Kreislaufzusammenbruch, Ratte fühlt sich kalt an und ist schlapp;
° Hinterbeine werden extrem verdreht;

Morgens war die Welt noch in Ordnung und nachmittags nach der Arbeit fand ich ihn speichelnd und kalt in der Hängematte vor.
Noch während der Fahrt zum Tierarzt verschlechterte sich sein Zustand.

Tierärtzliche Untersuchung und Behandlung
Der Rattenbock bekam zuerst ein starkes Schmerzmittel gespritzt und wurde dann abgetastet. Dabei fühlte der Tierarzt eine große weiche
Umfangsvermehrung. Dann wurde er ohne Narkose (war in seinem Zustand nicht nötig) geröngt.
Nach dem Anschauen des RBs wurde er sofort operiert aber noch während der OP wurde ich dazu gerufen und mir wurde erklärt, warum
es besser sei, ihn noch in Narkose "gehen" zu lassen. Der Tierarzt hoffte noch einen Fremdkörper vorzufinden, welcher zu einem Magen- Darmver-
schluss geführt haben könnte, den hätte man beseitigen können und das Problem wäre gelöst gewesen. Jedoch bestand hier die Verdachtsdiagnose
einer Magen- Darmlähmung oder eine Erkrankung, welche zu diesen Symptomen führen kann.
Man hätte ihm nicht mehr helfen können.


Ich denke, zum RB brauche ich nichts weiter zu sagen, es spricht für sich :-(  
Man sieht, welche riesige Ausmaße der mit Luft und Essensbrei gefüllte Magen im Bauchraum einnimmt....die Schmerzen kann man nur erahnen.

Fallbeispiel Carusso

Aus dem Net
Eine Magenlähmung (Gastroparese oder Magenatonie) wird durch den Spannungsverlust der Magenmuskulatur verursacht. Die Muskulatur
ist nicht mehr oder nur noch unzureichend in der Lage, den Nahrungsbrei zu durchmischen und in Richtung Magenausgang zu bewegen, denn die
dazu nötigen unwillkürlichen Bewegungen, die Magenmotilität, fehlen. Daraufhin kommt es zu einer Entleerungsstörung, die sich besonders bei
fester Nahrung zeigt.
Es werden eine akute und eine chronische Magenlähmung unterschieden.
Eine akute Magenlähmung macht sich als vollständige Lähmung bemerkbar. In solchen Fällen ist die Magenbewegung völlig eingestellt.
Der Magen ruht. Bei einer chronischen Magenlähmung dagegen handelt es sich meistens nur um eine verminderte Spannung der Muskulatur,
wodurch die Nahrung zwar in den Dünndarm transportiert wird, aber das nur sehr langsam.
Als Folge einer Erschlaffung oder Lähmung der Magenmuskulatur kann der Magen sich
über das normale Maß hinaus erweitern.
Diese außergewöhnliche Magendehnung kann akut auftreten und wieder verschwinden, aber auch chronisch werden.
Verbunden mit der Magenlähmung ist häufig eine gesteigerte Magensaftabsonderung. Dies kann zu einem "Überlauferbrechen" führen (Ratten
können zwar nichts aus dem Magen erbrechen, aber sie können genauso einen Brechreiz und Übelkeit bekommen)
. Da der Speisebrei gar nicht oder nur
sehr langsam fortbewegt wird, entsteht im Laufe der Zeit eine Stauung. Besonders, wenn inzwischen wieder eine weitere Mahlzeit hinzugekommen
ist, obwohl der Magen noch nicht von der vorigen befreit wurde.

Völlegefühl, Übelkeit, Schmerzen:  Wegen der Nahrungsstauung empfindet der Betroffene oft eine verfrühte Sättigung, die mit einem
unangenehmen Völlegefühl einhergeht. Übelkeit, Reflux und Oberbauchschmerzen sind weitere Symptome der gestörten Magenentleerung.
Typisch ist das späte Einsetzen der Schmerzen nach einer Mahlzeit. Es können dabei bis zu 5 Stunden vergehen, bevor der Betroffene etwas spürt.

http://www.medizinfo.de/gastro/magen/magenlaehmung.shtml

Ein lähmender Darmverschluss lässt die Darmbewegung (Peristaltik) plötzlich abbrechen. Der Darminhalt kann aufgrund der Darmlähmung nicht mehr in Richtung Enddarm befördert werden.
Wie beim mechanischen Darmverschluss können die im Darminhalt enthaltenen Keime die Darmwand durchwandern. Sie gelangen in die Bauchhöhle und führen zu einer Bauchfellentzündung.
Es kommt zu einem so genannten akuten Bauch (akutes Abdomen). Umgekehrt kann auch eine bestehende Bauchfellentzündung zu einem lähmenden Darmverschluss führen. Rasch eintretende (akute)
und lang anhaltende (chronische) entzündliche Prozesse der Bauchorgane können sich durch die Wandschädigung des betroffenen Organs auf den Bauchraum ausdehnen und auch hier eine schwere
entzündliche Reaktion des Bauchraums beziehungsweise des Bauchfells (Peritonitis) hervorrufen. Unabhängig von der Ursache einer Peritonitis entsteht als Folge der Bauchfellentzündung ein lähmender
Darmverschluss (paralytischer Ileus). Die Darmschlingen sind nicht mehr in Lage, Darminhalt weiterzubewegen.
Besonders entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen führen dabei über die Bauchfellentzündung zu einem lähmenden Darmverschluss:

    Ein durchbrochenes Magen- oder Dünndarmgeschwür (perforiertes Ulcus ventriculi oder Ulcus duodeni)
    Gallenblasenentzündung (akute Cholezystitis)
    Bauchspeicheldrüsenentzündung (akute Pankreatitis)
    durchbrochene Entzündung einer Darmausstülpung (perforierte Divertikulitis)
    gefährliche Komplikation einer Colitis ulcerosa (toxisches Megakolon)
    ansteckende Magen-Darm-Entzündung (akute infektiöse Gastroenteritis)
    Blinddarmentzündung (akute Appendizitis)

Abgesehen von entzündlichen Erkrankungen kann auch der Verschluss einer der wichtigsten Baucharterien für einen lähmenden Darmverschluss verantwortlich sein.
http://www.gesundheit.de/krankheiten/magen-darm/darmverschluss/laehmender-darmverschluss-paralytischer-ileus